Samstag, 27. Dezember 2014

Fr 26.12. Merry Christmas in the Desert

For about ten days we are in UAE now. And we had a great time. 
We spent Christmas in the desert at the Al Dhafra Festival, where the people from here promote the Beduine culture. We arrived here by accident some days ago when we wanted to experience driving around in the desert. We followed the signs announcing the festival and suddenly found ourselves driving in between hundreds of cars accompanied by thousands of camels, light brown, dark brown and almost black, camel mothers with their lambs and Beduines caring for the camels. In an area of about 100 square km many camps with Beduine tents were spread and signs hinted to events like "camel beauty contest", "falcon competition", "traditional souk", "camel auction", "camel race"...

People were greeting us from their cars because it is unusual to see a German, or European car here. We were invited for coffee or tea, and then somebody adressed us in English and offered us to stay in his camp for as long as we wanted. There would be all facilities, showers, WC, tents to sleep in and of course food all day. We followed him and were expected by an American who was a friend of Sheik Mohammad Khalaf Al Mazrouei. (Later we heard that this person had died in an accident just a few weeks ago, but his idea of hospitality and bringing together people from different countries is carried on). People were sitting around a fireplace and they were very interested in our long journey. Later we met other guests coming from more then ten different countries (Ireland, France, England, Peru, Argentina, Singapore, Australia, Newsealand, Mali, Egypt, USA) and still more people from other countries are arriving here and departing throughout the festival.

Together we visited some events of the festival and in the evenings we inspire eachother by talking about our work or what is important in our lives. Everyone has something to give and it is a great chance to give fun or inspiration to other people and spread your ideas.
And we could use the pool in the hotel at the edge of the festival area, which is also a very special experience looking at the desert while swimming in a pool.

On Christmas Eve we had a party singing Christmas Carols, dancing and even drinking some wine in this Moslem surroundings. But I was a bit sad not being at home with my daughters. So we at least talked to them on the phone.

The next day the Crown Prince, ruler of the Western Region of the UAE, came to visit our camp, accompanied by a TV-team. Everyone was excited to meet him and shake his hand. We were in the background. But suddenly we were called by name to come to him. Someone must have told him, that we have travelled by car from Germany and he was asking us about our trip. Unfortunately I forgot to tell him that our number plate starts with "HH" for "Hansestadt Hamburg" like his name: HH means His Highness.

We want to stay here two more days and then we will drive back to Dubai to get the car into a container at Port Rashid hoping that this time there won't be any problems with the shipping line and the car will be brought to Mumbai.

Sonntag, 21. Dezember 2014

So 21.12. Vierter Advent

Erstmal wünschen wir allen Leserinnen und Lesern unseres Blogs ein wunderschönes gesegnetes Weihnachtsfest aus dem warmen Dubai!

Die VAE sind wirklich eine Reise wert, besonders um diese Zeit (aber dazu später).
Dubai ist eine sehr saubere, allerdings auch teure Stadt. Aber für uns gibt es auch Möglichkeiten, hier günstig zu leben. Wir können mit dem Bus an vielen Stellen zum Übernachten stehen, haben einen tollen Strand entdeckt, wo wir umsonst duschen können und freies Wifi haben. Alle Anlagen werden permanent von meist asiatischen Bediensteten sauber gehalten. Wir waren auf der Palmeninsel Jumeira, dort haben wir uns in das  teuerste Hotel eingeschlichen, um uns das riesige Aquarium dort anzusehen. Hier gibt es auch endlich glitzernde blinkende Weihnachtsdekoration mit viel Kunstschnee. 

Vor dem Burj Khalifa, dem höchsten Turm der Welt, gibt es jeden Abend Wasserspiele. 
Nur Essen und Trinken kann teurer sein, aber da haben wir in den letzten beiden Tagen die Großzügigkeit der Beduinen erleben dürfen: Um auch mal Wüste zu erleben waren wir in den Südwesten der VAE gefahren. Auf Plakaten wurden wir auf ein Festival hingewiesen, das mit Kamelen zu tun hatte, und einmal im Jahr um diese Zeit stattfindet. Da uns nicht ersichtlich war, wo das Ganze stattfinden sollte, fragten wir einen der weißgekleideten Araber, der uns erzählte, er wolle auch dahin und wir könnten ihm die 15 km im Auto folgen. Schon bald waren einige Kamele an der Straße zu sehen und es wurden immer mehr. Ein riesiges Areal in der Wüste ist für dieses Event vorgesehen und es fuhren immer mehr Autos kreuz und quer durch den Sand, dazwischen große und kleine, graue, braune und fast schwarze Kamele (Dromedare), und wir mittendrin. Und langsam ging die Sonne unter. Wir verloren unseren Wegweiser aus den Augen, aber wurden von andern Leuten aus Autos heraus begrüßt und angesprochen. Irgendwie eine nie dagewesene Situation, großartig! Einer lud uns zum Kaffee ein und da wir gerade nichts Besseres vorhatten, nahmen wir die Einladung gerne an und fuhren ihm hinterher. Es ging zu einem der Beduinenzelte, von denen sehr, sehr viele hier herumstehen, alle weit entfernt voneinander. Die Männer vollzogen gerade ihr Sonnenuntergangsgebet, während wir uns mit einem Amerikaner unterhielten. Als sie fertig waren, wurden wir vor das offene Zelt gebeten und uns wurden Plätze zugewiesen, am Rand bei den Jungen. Dann setzten sich nach und nach alle weiteren Männer (Frauen waren nicht da). 
Zuerst gab es schwarzen Kaffee in kleinen Tassen, dann heiße Kamelmilch mit Kaffee oder Tee, dazu Datteln. Wenn weitere Besucher, wohl Angehörige der entsprechenden Familie, kamen, standen alle auf und wurden der Reihe nach mit Kuss, Umarmung oder Nasereiben begrüßt. Wir sollten sitzenbleiben und wurden von den meisten auch nicht beachtet. Nach einiger Zeit stellte einer uns drei Teller mit Essen hin und erklärte uns, was alles war. Die anderen bekamen nichts zu essen bzw. aßen in einer Ecke des Zeltes. Es gab dünne kleine Pfannkuchen mit Kokosflocken, welche mit Käse-Kräuter-Mischung, kleine Berliner ohne Füllung, Käse-Brötchen und warme, süße, kleine, dünne Nudeln, alles schmackhaft und gut. Plötzlich fing der Oberste (mit schwarzer Kordel um seine Kopfbedeckung) an, eine Rede zu halten, vielleicht war es auch eine Predigt. Leider konnten wir gar nichts verstehen, seine Handbewegungen bestanden aus Raute, erhobenem Zeigefinger oder kleinem Finger u.v.a.m. Am Anfang war das ja noch ganz interessant, aber er hörte gar nicht wieder auf und ließ sich auch durch kleine Jungs, die zwischendurch aus der Wüste wieder eingefangen wurden, laut klingelnde Handys oder leise Unterhaltungen seiner Gefolgschaft nicht unterbrechen.
Irgendwann fragte der neben Bernd Sitzende, ob wir gehen möchten, und wir ergriffen die Gelegenheit beim Schopfe. Er fuhr mit seinem Auto vorweg zu einem Platz, wo wir übernachten konnten, überwältigt von diesen völlig unerwarteten Erlebnissen.

Aber es sollte noch besser kommen.
Am nächsten Morgen, als wir auf dem Festival-Gelände umherfuhren, wurden wir von einem anderen Araber, wieder aus einem Auto heraus, auf englisch angesprochen. Er habe uns uns überall gesucht, die Deutschen mit dem deutschen Auto. Er möchte uns einladen, ihm in ein Camp zu folgen, wo wir Tee und Kaffee bekämen und bleiben könnten solange wir wollen. Es gäbe auch Lunch und Dinner und Zelte zum Übernachten, WCs und Duschen. Wir folgten ihm und wurden schon erwartet von Tucker, einem Amerikaner, der mit einem Angehörigen der Scheichfamilie befreundet ist (der vor einigen Wochen bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, wie wir später erfuhren) und in diesem Camp Leute aus allen möglichen Ländern um sich scharrt, um Gutes zu tun, bzw. die Beduinen-Kultur bekannt zu machen. Es ging ihm gar nicht so sehr um irgendeinen Aktionismus, sondern einfach um das Zusammensein. Sie waren sehr an unserer Reise interessiert. Und wir lernten im Laufe des Tages noch 15 weitere interessante Gäste aus elf verschiedenen Ländern kennen. 

Mike, ein Falkner aus New York, informierte uns abends in einem Vortrag über die Falknerei, denn auf diesem Festival finden auch Falken-Wettkämpfe statt. Es gab während der Mahlzeiten reichlich zu essen und viele erhellende Gespräche. Abends machten wir bei Sonnenuntergang noch einen Spaziergang in die Wüste. Es war für uns ein unglaubliches Erlebnis, dieses Aufeinanderzugehen der unterschiedlichen Menschen und Kulturen zu erleben und ich spürte eine große Dankbarkeit, ein Teil dieses Miteinander zu sein. 

Leider konnten wir nur eine Nacht bleiben, weil wir für morgen früh Tickets für den Burj Khalifa gekauft haben. Aber vielleicht fahren wir noch mal zurück, denn das Al Dhafra Festival dauert noch bis zum 1. Januar.

 









Mittwoch, 17. Dezember 2014

So 14.12. Dritter Advent

Es brannten mehr als drei Kerzen am Persischen Golf. 
Gegen Mittag waren wir schon in Firouzabad, das wir auch hätten umfahren können, aber da ich mich an Phileas Fogg erinnerte, wollte ich die Stadt gerne sehen. Am Palast kamen wir aber nicht vorbei. Und die Stadt hielt auch nicht das, was der Name versprach.
Wir waren froh, dass wir das Meer bei Siraf noch vorm Sonnenuntergang erreichten, aber gleich danach kam die Enttäuschung. Der Küstenstreifen war kilometerweit mit brennenden Ölbohranlagen und Raffinerien übersät, so dass man vom Meer nichts mehr sehen konnte und auch nicht gerade Lust bekam dort zu baden. Der Sonnenuntergang war trotzdem schön.

Im kleinen Dorf Parsian suchten wir uns ein Lokal. Das Menü war nur in Farsi und man sprach auch nicht Englisch. Es gab Fisch und Salat. In einer Seitenstraße übernachteten wir im Bus neben der Moschee.

6.12. bis 13.12. Von Teheran in den Süden des Iran


So schwer es fiel, mussten wir uns doch von Familie M. trennen. Schließlich wollten wir ja noch mehr vom Iran sehen. Und auch mal wieder im Bus schlafen. Blöderweise ist die Standheizung, vielleicht bei der Flußdurchquerung, kaputt gegangen. So war gleich die erste Nacht sehr kalt, da wir auf einer Hochebene waren. Das Wetter war tagsüber immer sehr schön sonnig und warm, aber in der Nacht sank die Temperatur doch mal unter 0 Grad. So haben wir uns dann meistens für ein Hotel entschieden. Da der Spritpreis hier lächerlich gering ist - wir zahlen meistens das Doppelte des regulären Preises von ca 7 ct pro Liter - geben wir für die Unterkunft eben etwas mehr aus.
Wir besichtigten die Ruinen zweier Städte, die für das antike Persien und seine Herrscher Darius I, Xerxes und andere stehen: Susa und Persepolis.

Es ist immer wieder spannend, sich vorzustellen, wer so alles damals in den Straßen hier entlang gegangen ist, die  Gebäude erbaut und bewohnt hat, die umlegende Landschaft bewundert hat. Beide Städte wurden von französischen Archäologen bearbeitet, und deshalb sind viele der gefundenen Gegenstände im Louvre zu bewundern.

Die Stadt, die uns am besten gefallen hat, war Isfahan, durch das der Fluss Zayanderud fließt. Generell scheinen die Flüsse hier im Iran nicht sehr viel Wasser mit sich zu führen. Aber dennoch laden die Uferpromenaden zum Flanieren ein und die alten Brücken sind abends schön illuminiert. Etwas Besonders ist es, wenn Möwen (oder Schwalben?) in Schwärmen darüber fliegen und von unten angestrahlt werden.





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Südlich des Flusses liegt das Armenische Viertel Jolfa, in dem wir christliche Kirchen, in denen es sehr viele bunte Bilder mit bilblischen Szenen gab, und ein Museum besucht haben. 
Beeindruckt waren wir von der Größe des Naqsh-e Jahan Squares. In der Mitte gibt es große Wasserbecken und außen herum verkaufen Händler ihre Waren, viel Kunsthandwerk ist dabei, in einem überdachten Basar.

Und in der ganzen Stadt trifft man auf Moscheen, deren Fassaden mit wunderschönen Mosaiken verziert sind, ein Fotomotiv jagt das andere.

Natürlich haben wir auch viel während der Fahrten durch die Landschaft aufgenommen, einer saß am Steuer, die andere hat fotografiert, oder umgekehrt. Oder wir sind mal kurz ausgestiegen.




 Bilder aus Chiraz

28.11. bis 6.12.2014 Eine Woche Teheran mit Einblick in IranischesFamilienleben

Über die Grenze kamen wir ohne große Verzögerung dank eines "Schleusers", der sich Bernd sofort geschnappt hat, aber auch genau wusste, wo er welche Unterschrift bekam, wie man Geld tauscht und wo es Diesel gibt und die notwendige Autoversicherung, da Iran nicht durch die grüne Auslandsversicherung abgedeckt ist. 
Die erste Nacht verbrachten wir kurz vor Tabriz im Bus. Draußen war es bitterkalt, im Bus zeitweise auch, da wir die Standheizung nicht durchgehend laufen lassen konnten.
Am nächsten Tag kamen wir gegen Abend bei den M.s an, die in Teherans Osten in einer 3-Zimmer-Wohnung leben. Im großen Wohnzimmer saßen sie mit der Verwandschaft, mit der sie schon den ganzen Tag auf ihre deutschen Freunde gewartet hatten. Es gab eine sehr herzliche Begrüßung und wir erzählten uns gegenseitig auf englisch, wie es uns inzwischen ergangen war. Das heißt, Maryam und ihre Schwester Mahtab sind die einzigen, mit denen wir uns ganz gut verständigen können. Der 12jährige Sohn Parsa spricht ganz wenig Schulenglisch. So wurde zwischendurch immer wieder hin- und herübersetzt. Es wird Zeit etwas Farsi zu lernen. Die Zahlen hatte ich mir schon im iranischen Konsulat in Erzurum von einer Besucherin beibringen lassen: ١٢٣٤٥٦٧٨٩٠ Ich habe leider nur eine arabische Tastatur, die 4,5 und 6 sehen etwas anders aus.

Es gab den obligatorischen Tee, dazu Obst und Kekse. Zum Abendbrot waren dann noch  Maryams Mann, ihr Bruder und ihre Eltern da. Ihre Mutter war sowieso fast die ganze Zeit dabei, um ihre Tochter mit dem Säugling zu unterstützen. Meistens hat sie die iranischen Spezialitäten für uns gekocht. Aber generell sind die familiären Bindungen sehr eng. Die Eltern wohnen mit Mahtab und ihrem Bruder um die Ecke.
Wir wurden gezwungen, im Ehebett zu schlafen, während Myriam, ihr Mann und das Baby auf dem Teppich im Wohnzimmer nächtigten. Das war uns sehr unangenehm. Da wir aber nicht im Auto schlafen durften, obwohl es ganz sicher unten in der Garage stand, einigten wir uns für die nächsten Nächte, darauf, dass wir im Wohnzimmer schliefen.

Uns wurde Teheran gezeigt, von oben auf dem Milad Tower.
In meine Kindheit versetzt wurde ich durch den Besuch der Paläste des Shah Reza Pahlevi, der in den sechziger Jahren Hamburg besuchte und über den und seine Frauen Soraya und Farah Diba meine Oma immer bestens über die Regenbogenpresse informiert war. Die Einrichtung war so ähnlich wie bei meinen Großeltern, natürlich größer, wertvoller und von allem etwas mehr, denn man musste ja Staatsgäste empfangen und beherbergen.


Am ersten Tag sind wir noch mit dem Auto gefahren, haben danach aber die Metro bevorzugt, da die Straßen zu bestimmten Zeiten (fast immer) einfach zu voll waren. Metrofahren ist auch ein Erlebnis: in Hamburg gibt es ja ab und zu Musikanten, die in der U-Bahn von Wagen zu Wagen ziehen, um sich ein paar Münzen zu verdienen. Hier sind es fliegende Händler, die sich jeweils auf bestimmte Verkaufsgüter spezialisiert haben, von Gummihandschuhen über Kugelschreiber bis zu Zahnbürsten. Im Gegensatz zu Istanbul wurde mir hier leider kein Sitzplatz angeboten. Es gab allerdings jeweils zwei Wagen, die für Frauen reserviert waren.
Der Höhepunkt war unsere Wochenendtour (unser Sonntag ist hier der Freitag) in den Norden ans Kaspische Meer, das eigentlich ein See ist, wo Maryams Eltern ein Haus besitzen, nur vier Stunden von Teheran entfernt. Der Weg führt über die Berge durch ein Skigebiet. Auch hier war die Saison noch nicht eröffnet, obwohl schon Schnee lag.
Am Freitag musste Bernd dann mal zeigen, was der Screelander alles kann. Es war ein großer Spaß, am Strand entlangzufahren, auch mal ein bisschen durch die Wellen und durch Prile. Auf dem Hinweg schaffte er sogar einen flachen Fluß, aber leider blieben wir auf dem Rückweg in der Mitte stecken. Es sammelten sich gleich einige Zuschauer und ein Pickup versuchte uns herauszuziehen, was aber weder nach vorne noch nach hinten funktionierte. Das Wasser stieg bis zur Tür-Unterkante. Erst ein Trecker schaffte es, den Bus herauszuziehen. So eine Aufregung! Aber eigentlich gut, dass das hier passiert ist und nicht irgendwo im Dschungel, wo wir keine Unterstützung hätten.



Mi 17.12. Dubai

Auf der Fähre durften wir im Auto schlafen, echt beruhigend das sanfte Tuckern! 
Dann beim Aufwachen die Skyline der VAE. Im Hafen ca. 4 Stunden mit Zollformalitäten verbracht. Und dann los in die Stadt. Inzwischen war es drei Uhr. Erst mal zur Bank, da die Franzosen uns Geld für die Überfahrt geliehen hatten. Dann noch gemeinsames Abschiedsessen und schon war es dunkel und wir mussten uns mal wieder um einen Schlafplatz kümmern. Am Strand war genug Platz und wir waren sogar ungestört.
Heute morgen fanden wir dann noch Gratisduschen, da braucht man kein Hotel hier.
Leckeres Frühstück, wieder mit richtigem Kaffee und Croissants, kein Handtuchbrot mehr.
Und auch wieder anziehen, was ich möchte, kein Kopftuch, kein langer Mantel, stattdessen kurzer Rock und T-Shirt. Es ist hier auch entsprechend warm und die Sonne scheint. Freies Wifi am Strand. Und gerade nach langer Zeit wieder im Meer gebadet - großartig! Aber nicht neidisch werden, wir haben es uns schwer verdient!

Mo 15.12. Letzter Tag im Iran

Wieder zum Meer gefahren und doch mal die Füße herein gehalten. Interessante Muscheln liegen am Strand. Später sehen wir Dromedare neben der Straße. Gegen zwei waren wir in Bandar Abbas und fanden auch schnell den Ferry Terminal. Bernd wurde gleich beim Zoll überzeugt, sofort alles für die Überfahrt in die Wege zu leiten. Wir hatten zwar noch kein Ticket, aber dann wurde halt der Agent der Schiffahrtslinie gebeten zum Terminal zu kommen. Die Zollformalitäten waren aufwendig, dauerten aber längst nicht so lange wie in Istanbul. Dank eines Franzosen, der mit seiner Frau und drei kleinen Kindern drei Jahre um die Welt reist, sollten wir am gleichen Abend noch loskommen. Good bye, Iran!
خداحافظ،

Freitag, 28. November 2014

Fr 28.11. The show goes on

Endlich geht es weiter. Gestern Nachmittag haben wir unsere Iran-Visa erhalten. 
Davor waren wir noch einmal oben am Berg. Es liegt schon einiges an Schnee, reicht aber noch nicht, den Beginn der Skisaison, die regulär erst am 15.12. beginnt, vorzeitig einzuläuten.


300 km bis zur Grenze. Dann wollen wir heute noch bis Tabriz kommen, von dem einige Archäologen meinen, dort habe sich der Biblische Garten Eden befunden. Und übermorgen wollen wir unsere neuen Freunde in Teheran besuchen, von denen wir inzwischen gehört haben, dass sie sicher angekommen sind. Wir wissen noch nicht, wie im Iran die Wifi-Verhältnisse sind. Und wir hoffen, dass wir in Richtung Süden auch wieder in wärmere Gefilde kommen. 

Montag, 24. November 2014

23.11. English: Still in Turkey

I'm sorry that the last posts were all in German. But now I'll try to sum it all up and give you the English version of the last two weeks.
Of course it was not easy to get the car out of Turkish customs at Istanbul harbour. It was Friday when we finally could drive our Screelander again after four days of patient waiting, angry phonecalls, nervewrecking situations...
We needed four days to get to the Iranian border. We thought that it would be possible to get the visas there as it is in so many other countries. But after leaving Turkey the Iranian officers told us that we had to drive back to Erzurum (about 300 km or 187 miles), where we should go to the Iranian consulate. They were very friendly by the way. But now they had the problem that we were on the border area, and it was not possible just to turn and drive back. So one of them had to accompany us on Iranian ground to the other side, where another officer had to let us leave Iran again without checking us. But it took us over an hour to get into Turkey again because the Turkish custom officers first made a lunch break and then checked us thoroughly because we came from Iran - what a crazy world!
My mom always said "Who knows what it is good for" meaning there is a good reason for everything that happens.
So I was aware that the reason for all this trouble should come along. And it really did!
When we came to the Iranian Consulate in Erzurum there was an Iranian family - father, mother, mother's sister and a 4-days-old baby - waiting for their papers to get back to Iran. We started talking and they invited us to their home in Teheran. Unfortunately the Iranian officer was very stubborn (or the Iranian burocracy is). He told them that he needed official papers from the hospital where the baby was born to let them go to Iran. And obviously it was not possible to get them by fax or email. But the hospital was not in Erzurum, it was in Van which is 400 km or 250 miles away. As they did not travel by car we offered them to drive them there. We assumed (correctly) that for us getting the visas would take time. So we had nothing better to do than to help these people. 
Meanwhile we are back in Erzurum, hope that the family has arrived home safely. We have to wait some days longer for the visas, but are confident about it. And we are looking forward to visit the family in Teheran. 
South of Erzurum is a skiing ressort, and it has also snown a bit (not as much as in Buffalo) and it is freezing cold.

Sa 22.11. Erzurum

Wir haben die Familie nach Van gefahren und auch wieder hierher zurück. Da hohe  bürokratische Hürden zu überwinden waren, mussten wir zwei Nächte in Van bleiben. Während der Zeit konnten wir auch die nötigen Papiere für unsere Visa per Email auf den Weg bringen. 
Südlich von Erzurum liegt keine 10 km entfernt das unter geübten Skifahrern (Claus, Julia?) bekannte und beliebte Skigebiet Palandöken Mountain, in das wir gestern Abend noch gefahren sind, um dort - im Bus - zu übernachten. Von oben hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt.
In der Nacht hat es etwas geschneit und es war ziemlich kalt.
Mit Standheizung war es zwar auszuhalten, aber wir haben uns doch für die nächsten zwei Nächte ein Hotel gegönnt.
Die Familie Mohamadi ist wohl inzwischen auf dem Weg in die Heimat. Wenn alles klappt werden wir sie nächste Woche in Teheran besuchen.

Mittwoch, 19. November 2014

Mi 19.11. Wer weiß, wofür es gut ist?

12:30 Uhr 
Jetzt glauben wir zu wissen, wofür es gut war.
Wir sind auf dem Weg nach Van. Hinten im Auto sitzen ein iranisches Ehepaar mit 4 Tage altem Baby und die Schwester der Frau. 
Als wir heute morgen in Erzurum ankamen, mussten wir uns natürlich erstmal zum Iranischen Konsulat durchfragen. Netterweise hat uns ein jüngerer Mann, der es auch nicht genau wusste, dort hingeführt, indem er sich dorthin durchfragte.
Im Warteraum saß besagte Familie, mit der wir ins Gespräch kamen. Sie erzählten uns, dass sie gestern an der Iranischen Grenze nicht durchgelassen wurden, weil das Baby keine Papiere hatte. Und wir erzählten, dass wir Visa für den Iran bräuchten. Sie luden uns gleich ein, sie in Teheran zu besuchen, wenn wir dort hin kämen.
Wie sich herausstellte, wurde ihnen gesagt, dass sie zuerst eine Bescheinigung vom Krankenhaus benötigten, damit sie mit dem Baby wieder in den Iran könnten. Und das Krankenhaus ist in Van, 400 km von hier. Wir fragten, ob sie mit dem Auto unterwegs sind. Nein, sie würden jetzt einen Bus nach Van nehmen und dann müssen sie wieder zurück nach Erzurum. Bernd und ich guckten uns nur an und waren uns einig, ihnen anzubieten, sie hin zu fahren.
Da wir unsere Visa auch erst in einigen Tagen bekommen, denn wir müssen erst noch eine Referenznummer von einem Reisebüro haben, haben wir ja nun auch Zeit genug.
Und es ist schon ein gutes Gefühl, Leuten helfen zu können, die Hilfe brauchen. Uns wurde auf der Reise auch schon von so vielen Leuten Gutes getan und nun können wir mal ein bisschen zurückgeben.

Di 18.11. An der Grenze

Wir haben uns leider getäuscht. An der Grenze zum Iran kann man kein Visum bekommen. Aber wir haben es wieder mal geschafft, viele Leute zu beschäftigen. Denn aus der Türkei ausreisen war ja möglich. Und dann wussten die Iraner nicht, wie sie uns jetzt wieder zurück in die Türkei bekommen konnten. Und das mussten sie erstmal mit den Vorgesetzten besprechen. Denn Aus- und Einreise ist ja Einbahnstraße. Also mussten wir doch kurz auf Iranisches Hoheitsgebiet, aber gleich wieder umdrehen und ohne Visa wieder ausreisen. Und nun warten wir hier schon wieder vor der Grenze, um in die Türkei einreisen zu können. Die Pässe sind kontrolliert, aber der Zoll macht gerade Mittagspause... Und dann müssen wir 300 km zurück nach Erzurum fahren, um dort in der Iranischen Botschaft die Visa zu bekommen.
Um 13:40 Uhr können wir endlich los. So ein überflüssiger Scheiß!
Wer weiß, wöfür es gut ist. Eben lugte der Arafat über den Wolken hervor. Sieht schon toll aus. Vorhin war er wolkenverhangen.
Die Sonne scheint. Hat sie zwar heute morgen auch schon mal kurz, aber später wurde es dann ziemlich grau. 


Mo 17.11. Noch 80 km bis zur Iranischen Grenze

Endlich passiert mal was. Zum ersten Mal wurden wir von unserem Schlafplatz vertrieben. Nachdem wir heute nach Agri gefahren sind, um dort US-Dollars für den Iran zu besorgen, was uns nach diversen Anläufen auch gelungen ist, wollten wir dann dort auch am Straßenrand schlafen, weil es schon wieder dunkel wurde und wir bis dahin auch schon für heute genug gefahren waren. Die Grenze ist noch ca 80 km entfernt.
Aber kaum hatten wir es uns gemütlich gemacht, klopfte jemand penetrant ans Auto. Die Verkehrspolizei meinte, wir sollten auf den gegenüberliegenden großen Parkplatz fahren. Das machte Bernd dann auch. Aber als wir dort standen, kam schon wieder Polizei, um unsere Papiere zu überprüfen und uns über unsere Motive, warum wir hier sind, auszufragen. Wir konnten sie zufriedenstellen. Und eben - eine Stunde später - kam dann noch die Sicherheitspolizei in Zivil, um alles noch einmal zu checken. Sie hatten auch einen recht gut Englisch Sprechenden dabei. Sie waren sehr freundlich und warnten uns davor, in den Iran zu fahren, alles zu unserer Sicherheit. Der Beamte fragte auch, ob wir Fotos gemacht hätten, und Bernd zeigte ihm die Fotos, die er von der Landschaft heute aufgenommen hat. Wir sind also mittlerweile im Grenzgebiet angelangt und hier zeigt sich, dass man nicht mehr einfach so unbedarft herumfahren kann. Und diese Grenze zwischen der Türkei und dem Iran ist nicht mit einer Grenze innerhalb Europas zu vergleichen. Aber das werden wir wahrscheinlich morgen noch genauer erfahren. Es gibt zwar hier in der Kleinstadt wie in anderen Städten eine Fußgängerzone mit den typischen Läden - zu unserer Freude auch Pastanesis (Konditoreien) - wo viel Volk am Shoppen ist, aber man sieht auch mal einen Soldaten mit Gewehr herumlaufen. 
Ich habe mir hier heute einen längeren Mantel gekauft, den frau im Iran tragen sollte.  

Sonntag, 16. November 2014

Screelander-Befreiungsaktion Teil 3

Am Freitag 14.11. kriegten wir endlich den erlösenden Anruf von Ümit von Transorient. Um 13 Uhr können wir das Auto im Hafen abholen. Serdal, unser "broker" holte uns vom Portcafé ab in den Zollbereich, in den wir nur mit Spezialausweis und Abgabe unserer Pässe hinein kamen. Dort wurde uns mit einem überdimensionalen Gabelstapler der Container vor die Nase gestellt. Ein Arbeiter brach die Zollplombe auf und endlich konnten wir Screely wieder in die Arme schließen - nein, das ist etwas übertrieben. Bernd durfte die Batterie wieder anschließen, und dann sollten wir wieder warten. Serdal verabschiedete sich von uns, ein Sicherheitsbeamter vom Zoll gesellte sich zu uns und wir verstanden, dass wohl gleich jemand käme, um Screely von seinen Fesseln und den Bremsklötzen (Holzklötze, die um die Reifen angebracht waren, damit er beim Transport nicht ins Rutschen gerät) zu befreien. Aber es kam keiner. Wahrscheinlich war gerade Mittagspause. Nachdem ich dem Zollbeamten Schoki angeboten hatte, war der auch gleich freundlicher und versuchte mit uns zu kommunizieren. Und er griff nicht ein als Bernd heldenhaft selbst in den Container stieg, um die Seile aufzuknoten und das Auto dann über die Keile und ohne Rampe aus dem Container heraus zu fahren. Kaum war er draußen, kamen die Helferlein mit Werkzeug an, auf die wir 20 Minuten gewartet hatten.
Bevor wir den Zollbereich verlassen konnten, wurden noch einmal die Papiere überprüft und die Spezialausweise wurden wieder gegen unsere Pässe ausgetauscht. 
Und dann fuhren wir bis nach Einbruch der Dunkelheit so weit wie möglich in Richtung Osten.

Sonntag 16.11. 16:30 
Sind gerade in einem Hotel in Erzurum eingetroffen, noch ca 300 km bis zur iranischen Grenze. Morgen soll Screely hier noch einen Ölwechsel mit neuem Ölfilter bekommen.

Freitag, 14. November 2014

14.11. Screely wird befreit

Haben gerade einen Anruf bekommen: Heute um 13 Uhr am Hafen. You can get your car. Ich habe lieber nicht nach den Bedingungen gefragt. 
Aber da wir jetzt noch Wlan im Hotel haben, poste ich das jetzt schon mal. Wer weiß, wann wir wieder "on air" sind. Wahrscheinlich (hoffentlich) eher "on the road again!"

Mittwoch, 12. November 2014

Di 11.11. Befreiungsaktion Zweiter Tag

Wir hatten uns darauf eingestellt, bestimmt noch bis morgen in Istanbul zu bleiben, machten uns deshalb vormittags auf den Weg zu einem Strand in derr Nähe. Als wir mit einem Dolmus (Kleinbus des ÖPNV von Istanbul) fast am Ziel angekommen waren, rief Ümit von Transorient an, um uns für 1 Uhr zum Hafen zu bestellen. Es war 11 Uhr. Wir frühstückten und fuhren dann zurück zum Hotel. Dann mit Gepäck und Taxi zum Hafen. Um kurz vor 1 wollte Bernd gucken gehen und seitdem sitze ich hier vorm Zollgebäude und warte. Um 10 nach 1 der erste Anruf, aber keine Verbindung, um 20 nach der zweite, wieder keine Verbindung. SMS an Bernd und jetzt endlich tut sich was. Etwas erbost kommt Serdal mit Zollbeamten vorbei auf der Suche nach Bernd. Der ist bei Mardas verschwunden. Aber nun - 13:35 - haben sie sich wohl gefunden.
Ich warte weiter beim Gepäck.
13:46 - Bernd ist wieder da. Jetzt müssen wieder Papiere ausgefüllt werden und dann könnten wir im Prinzip das Auto aus dem Container holen. Aber er ist da noch festgeschnallt und wahrscheinlich hat der Mann, der das lösen kann, Urlaub...
Bernd wurde noch einmal herein geholt und wieder müssen wir anschließend warten. 
Inzwischen ist es kalt geworden. 16:30 mittlerweile. Es hat sich ein Türke, der englisch sprechen konnte, unser erbarmt und gefragt, ob wir nicht im Gebäude weiter warten wollen. Gute Idee! Da die Rucksäcke nicht durch die Gepäckkontrolle passten, durften wir sie davor liegen lassen. Er gab uns gleich noch einen Tee und Spinat-Gebäck aus und nun warten wir hier in der Kantine. Immerhin kann man hier bequemer sitzen und es ist warm.
16:37 - Serdal holt die grüne Versicherungskarte.
Ob es heute wohl noch was wird? Bald geht die Sonne unter, und im Dunkeln zu fahren ist nicht so ratsam. Aber solange wir im Stadtgebiet bleiben, ist ja noch alles beleuchtet.
Aber selbst wenn wir die Papiere haben, muss ja Screely noch abgeschnallt werden, die Batterie wieder angeschlossen, die Reifen aufgepumpt werden ... Dann müssen wir tanken und wahrscheinlich ist es dann so spät, dass wir uns gleich einen Schlafplatz suchen können.
17:10 Sind gerade ins Portcafe umgezogen, weil ihnen einfiel, dass die Rucksäcke vorne am Eingang des Gebäudes doch nicht so gut sind (ich hatte mich schon gewundert, denn sie könnten ja eine Bombe enthalten). Hier ist es etwas ungemütlicher, verraucht, kühler, voller Menschen, hauptsächlich Männer.
17:34 Anruf von Ümit: der Papierkram dauert noch ein bis zwei Tage. Wir können jetzt zurück in Ibi sein Hotel. Grrrrr

Dienstag, 11. November 2014

Mo 10.11. Back in Istanbul

We are back.
In Istanbul. Our plan to meet the car in Mumbai failed. Because as our transport company said "Everything that could go wrong is going wrong."  ... Finally we didn't have the patience to wait week after week for the shiping line to take the car to India. They invented one excuse after the other not to take it and as they asked for a deposit of 25000 USD, we decided to rescue Screely from the container and drive to India.
So here we are again. The plan is now to drive through Turkey to Iran. And there take a ferry from Bandar Abbas at the south coast to Dubai. From there it might be possible to get to Mumbai by RoRo-vessel. We'll see. We are a bit disenchanted, because you can't really rely on any information but once we are on our way we sure are going to enjoy the trip whatever problem we will have to cope with. We see it as a challenge.


Do 6.11. Hamburg
Wie von unserem Spediteur schon angekündigt ist Autotransport-nach-Indien-bezüglich nun doch alles schief gelaufen was schieflaufen kann. Es gab ein Problem nach dem anderen, warum der Container mit unserem Auto nicht aufs Schiff kam: da in Indien Linksverkehr ist, darf Screely dort gar nicht fahren - häh? Sind wir die ersten Reisenden, die mit Rechtsverkehr-Auto dort fahren wollen? Dann wollte der Käpt'n plötzlich den Hafen in Mumbai nicht anlaufen, Gründe muss er nicht nennen. Als die dann ein Deposit von 25000 USD verlangten, haben wir gedacht, die spinnen wohl. Und da wir nicht dazu bereit waren, zu zahlen, und unser Spediteur "a strong argument" mit ihnen hatte, hat die Schifffahrtsgesellschaft sich dann geweigert, den Wagen zu transportieren.
Also fliegen wir am Montag zurück nach Istanbul, um Screely zu befreien. Das wird aber auch nicht ohne Probleme abgehen. Zur Zeit sitzen wir auf dem Türkischen Konsulat und warten darauf, dass 414 aufgerufen wird. Sie sind bei 409. Es gibt zwischendurch aber auch 311, 611, 21, je nachdem, welches Anliegen man hat. Wir brauchen eine Beglaubigung von Bernds Unterschrift unter die Vollmacht, die wir dem Spediteur ausstellen, damit der die Zollformalitäten für uns regeln kann. Denn wir wollen ja am Montag unser Auto möglichst zügig bekommen und nicht noch wochenlang in Istanbul festhängen. -

Nach 90 Minuten kamen wir dran. Und - natürlich konnte die Sachbearbeiterin keine Beglaubigung ausstellen, denn sie war ja nicht sicher, dass wir den türkischen Text verstanden haben, und die englische Übersetzung war nicht wortgetreu. Sie gab Bernd einige Adressen von amtlich autorisierten Übersetzern, mit denen wir dort wieder vorsprechen sollten, um dann den deutschen Text zu übersetzen. Alternativ könnten wir auch zu einem Notar gehen. Man kann nur noch die Hände überm Kopf zusammenschlagen...
Naja, am Montag sind wir sowieso persönlich im Hafen von Istanbul und der Spediteur hat inzwischen zugesagt, uns dort zu treffen und alles für und mit uns zu regeln.

Mo 10.11.
Live-Bericht aus Istanbul:
Und wieder sitzen wir am Hafen von Istanbul und warten. Haben eben (12:37 Uhr) mit Erhan telefoniert, weil wir eigentlich erst um 14 Uhr verabredet sind, und er will sich gleich wieder melden. Und jetzt um 13 Uhr (Das ging schnell!) kommt gerade der Typ von Mardas und begrüßt uns und geht dann mit einem anderen ins Zollamt um unsere Angelegenheit zu regeln. Wir bleiben draußen bei unserem Gepäck. Warten. Nach halber Stunde kommen sie wieder raus. Er telefoniert (mit unserem Handy) mit Erhan, der dann mit uns. Bernd muss nachher die Vollmacht unterschreiben, wir geben dem Typen auch Bernds Pass und die Autopapiere mit. Es dauert wieder eine halbe Stunde oder länger und dann kommt Typ wieder und erzählt uns, dass wir das Auto morgen oder übermorgen bekommen. Wir warten auf ein Taxi (ab und zu hat man Glück und irgendjemand lässt sich in den Hafen fahren) und fahren damit ins IBIS Hotel in der Nähe.
Trinken erst mal Kaffee im Zimmer und schlafen dann ne Runde. (Da wir heute morgen um 5 aus dem Haus mussten, habe ich in der Nacht kaum bis gar nicht geschlafen) Gegen Abend gehen wir ins weihnachtlich illuminierte Einkaufszentrum nebenan, essen dort Salat und Pizza und zurück im Hotel gucken wir mal, was dort im TV läuft. Der einzige deutsche Sender ist Pro7 und so müssen wir mit den Simpsons vorlieb nehmen ;)


Dienstag, 21. Oktober 2014

21.10. Unterbrechung unserer Reise - Interruption

Wir fliegen morgen für ca. zwei Wochen nach Hamburg, daher geht es mit dem Blog erst ab dem 10.11. weiter.
Because we fly to Hamburg for about two weeks the blog will continue at 10th November.

Montag, 20. Oktober 2014

Montag 20.10.14 Blaue Moschee







Heute sind wir so zeitig an der blauen Moschee gewesen, das es dort noch keine langen Schlangen zum Anstellen gab. Die Tage davor waren immer mit riesigen Schlangen mit Touristen die in die Moschee wollten. Da hatten wir uns dann gesagt, das machen wir nicht mit. Heute wurden wir an dem Eingangstor auf deutsch angesprochen und haben geantwortet – Fehler -. Der Mann, gut gekleidet gab uns kund, dass er als Imam in Österreich tätig war und heute keinen Stelle mehr bekommen könnte weil die Moscheen sparen müssten und jede Moschee nur noch einen Imam habe. Früher zwei. Er würde uns gern in der „Blauen  Moschee“ herumführen und uns alles erklären. Dafür wollte er 70 TL haben. Puh – viel zu teuer sagte ich – Th meinte sie könnte 50 TL ausgeben und ich hab einfach dazu genickt.
Das Bild hier unter ist ein Bildausschnitt

So haben wir einiges über die Moschee erfahren was wir , wenn wir gewollt hätten auch jederzeit nachlesen hätten können. Außer einer Information vielleicht, drei Strausseneier die über dem mittlerem Leuchter hängen, sollen seit 400 Jahren dafür sorgen, dass keine kleinen Krabbeltiere und anderes Ungeziefer in die Moschee eindringen. Also recht schnell rein in die Moschee und nach einer viertel Stunde waren wir wieder draußen, mit zwei Touristenführern in Papierform und einigen Informationen mehr. Eine Erfahrung reicher und 50 TL ärmer.

Drei Eier an der Decke

Sonntag, 19. Oktober 2014

Ruhetag




19.10.2014 Sonntag

Heute haben wir einen Ruhetag eingelegt. Puh das war auch nötig. Istanbul ist anstrengend.
So gegen 9:00  Uhr wach geworden haben wir nach der Morgentoilette ein gutes Frühstück zu uns genommen, mit Rührei, Tomaten, Knoblauch, Jogurt, in Honig eingelegte Feigen und leckerer selbstgemachter Brombeermarmelade aus dem türkischen Hochland. 

Danach haben wir uns zur weiteren Vormittagsbeschäftigung einfach wieder in unsere jeweiligen bequemen Ruheecken zurückgezogen und mit Lesen, im Internet surfen, Nachrichten gucken und einem Spiel beschäftigt. 

Am Nachmittag sind wir dann noch mal um den Block gegangen. Haben leckeres Obst beim Gemüsehändler an der Ecke gekauft. 2 neue Brillen für Theresia  bei einem Straßenhändler und Mineralwasser und Schokolade beim Süpermarki um die Ecke. Wir waren mit uns zufrieden, einen so ruhigen Tag zu verbringen. Wir haben dann erstmal Obst in uns hereingeschaufelt. 

Jetzt, während ich dieses niederschreibe, bereitet Theresia unser Abendessen vor. Wenn mich nicht alles täuscht gibt es heute Nudeln mit roter Soße, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, frischen Tomaten, Jogurt, Gewürze sowie ein bisschen Liebe runden unser Abendessen dann ab. 

Ich denke danach werde ich mich dann mit meinem zurzeit gelesenen Buch wieder auf die Matratze zurückziehen und Theresia wird das Weltgeschehen verfolgen und mir hernach Bericht geben.

Ich weiß, das hört sich alles ganz langweilig an, aber für uns ist es einfach an der Zeit auch mal keine neuen Eindrücke aufzunehmen und einfach nichts zu tun. Morgen geht’s dann auf´s neue los in die Abenteuer und Grenzerfahrungen des türkischen Großstadtverkehrs mit seinen vielen Facetten der türkischen Mentalitäten.

Gedankengänge beim Chai in Istanbul



Ich habe in den letzten Tagen kaum noch einen Beitrag zu unserem Blog geschrieben. Die letzten Beiträge hat alle Theresia eingestellt. Also bin ich jetzt mal wieder dran.

Istanbul. Welch eine Stadt. Geschätzte Einwohner ca. 20 Millionen. Ich glaub es sind noch viel mehr. Über Straßenverkehr hab ich schon so ein oder zweimal was geschrieben, aber in Istanbul gibt es anscheinend keine festen Regeln – es fährt jeder so wie es ihm gerade passt. Rote Ampeln, rechts vor links, Kreisverkehr, Fußgängerüberwege, Einbahnstraßen oder Schienenwege, alles, aber auch alles wird so benutzt wie es gerade passt. Vorfahrt hat derjenige, der entweder größer, schneller oder weniger Wert auf keine Beule legt. Aber sonst ist es fast gleich, ob man vom stehenden – oder vom fließenden Verkehr spricht. Die Zufahrtsstraßen sind in der Regel immer verstopft und die kleinen Nebenstraßen sind ebenso immer verstopft, da irgendjemand immer in dem einzigen befahrbaren Mittelstreifen einfach mal kurz oder auch länger parkt, um was auszuladen oder sich eine Packung Zigaretten im Kiosk zu holen, oder einfach nur um mit dem Nachbarn der aus dem Fenser guckt ein bisschen zu plaudern. Gut, genug über den motorisierten Verkehr – zu Fuß kommt man sich vor wie in einer ganz engen Ameisenstraße, man kann nur immer hinter dem Vorausgehenden hinterher gehen und nur an einigen – nicht an allen – weil da kommen noch mehr Ameisen - Kreuzungen ausscheren.
Die einzige Art wie man einigermaßen vorwärts kommt ist die Straßenbahn, die hat meist eine eigene Fahrstrecke, wenn nicht ein überwitziger Autofahrer sie als eine Möglichkeit sieht, dem Dauerstau ein Schnippchen zu schlagen, oder Polizei, Unfallwagen und so einige Politiker mit Eskorte es als Schnellstraße für sich in Anspruch nehmen. Das Unangenehme an der Straßenbahn ist, man kommt kaum herein, und wenn man drin ist und nicht an der Tür steht, kaum wieder heraus – total überfüllt.
Ein anderer Aspekt ist die Masse an Touristen, die die Attraktionen besichtigen wollen. Im Normalfall 20 Minuten – und bei besonderen Fällen 1 Stunde und 20 Minuten Wartezeit, bevor man herein oder herauf kann. Wie bei uns in den Freizeitparks, die besten Fahrgeschäfte haben die längsten Menschenschlagen vor den Eingängen.
10 Millionen Istanbuler wollen 2 Millionen Touristen etwas verkaufen. Und wenn das nicht geht bekommt man den Eindruck, jeder will hier jedem etwas verkaufen und jeder verkauft jedem etwas.
"Ich kaufe dir das ab und du kaufst mir dieses ab“ und jeder macht ein Geschäft damit. Ein  Volk der Händler. Aber um der Ehre gerecht zu werden, es gibt sie noch, die Handwerker, Beamte und Busfahrer. Aber man hat das Gefühl, dass auch jene dir gleich etwas verkaufen wollen.
Vor 25 Jahren war ich schon einmal in Istanbul auf dem „Großen Basar“. Damals wurdest du an fast jedem Geschäft angesprochen „Du wollen Teppich kaufen“ oder „du wollen Teetrinken? Kommen rein“. Heute ist das kaum noch möglich. Die Menschenmassen, die heutzutage durch den Bazar durchgedrängt werden, sind nicht mehr einzuladen – oder man käme nicht mehr in die Verkaufsläden herein vor lauter Menschen.
Aber nun ist Schluss mit dem Gejammer.
Wenn man sich mal in einer stillen Seitengasse, oder einem guten Restaurant auf der Dachterrasse, entspannen will, ist das jederzeit möglich. Das mit dem Restaurant ist aber auch nicht immer ganz billig. Dafür aber meist mit einem traumhaften Ausblick oder mit wunderbaren Genüsse für den Gaumen, Nasen oder Ohren belohnt. Traumhafte Ausblicke gibt es hier in jeder Ecke zu sehen. Als regengepeinigter Nordeuropäer reicht es uns manchmal auch schon, einen schönen Sonnenuntergang oder einige „bunte Straßenlaternen“ vor historischer Kulisse zu bestaunen.

Der Galata-Turm z.B.  eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen knapp 9 ,- Euro. Ein Preis, den sich hier nur die besser Verdienenden leisten können. Einkommen im Normalfall ca. 1000,- Türkische Lira oder 350.- Euro.

Samstag, 18. Oktober 2014

16. bis 18.10. Istanbul-Impressionen


Do 16.10.
Heute konnten wir mit dem Istanbul-Touri-Programm starten. Naja, gestern sind wir schon auf dem großen Basar gewesen. Also zunächst nach Sultanahmed mit unserer Straßenbahn T1. Inzwischen wissen wir ja auch, wie das mit der Istanbulcard funktioniert. Und dann in die Hagia Sofia (mit Müzekart, damit wir schneller hereinkommen). Anschließend zum Topkapipalast. Eine gute Sicht von oben hatten wir dann von der Dachterrasse des Cafés "Seven Hills". Und abends wollten wir ins Bachkonzert in die katholische Kirche in der Istikal Cadessi beim Taksimplatz. Aber 120 TL pro Karte war uns zu teuer. So sind wir dort nur herum gelaufen, haben ein bisschen eingekauft und sind dann wieder nach Hause.

Fr 17.10.
Heute wollten wir mit der Besichtigung der Blauen Moschee beginnen. Aber sie war erst ab 14:30 für Besucher geöffnet. Also zuerst in die Zisterne unter der Erde, auch in der Nähe der Hagia Sofia in Sultanahmet. War nett beleuchtet und recht beeindruckend, dort durch zu gehen und die zwei Säulen mit verdrehten Medusaköpfen zu sehen und natürlich die anderen 334. Hatte gerade vor kurzem einen Istanbulkrimi gesehen, in dem eine Frau in der Zisterne erdolcht worden war und auf dem Bauch im Wasser dort lag. Die dicken Karpfen, die heute im Wasser zu sehen waren, kamen im Film nicht vor.
Nächste Station war das Museum für Islamische Wissenschaften, in dem sich nicht so viele Touristen einfinden. Die Exponate waren u.a. auch in deutsch beschrieben, was das ganze interessanter machte, vor allem die astrologischen Messgeräte, die z.T. im Original in Museum in anderen Städten (Kassel, Dresden, London, Paris oder Chicago) zu finden sind. Oder Modelle von Moscheen, Krankenhäusern und Sternwarten aus der arabischen Welt. 
Da sich vor der Blauen Moschee eine lange Touristenschlange gebildet hatte, verzichteten wir darauf und gingen stattdessen in Richtung Wasser, um dann die Brücke über das Goldene Horn zu Fuss zu überqueren und dann auf den Galataturm zu steigen, von wo aus man einen wunderschönen Blick über ganz Istanbul hat. War aber auch recht voll. Naja, man muss halt dann auch mal Schlange stehen. Und oben gönnten wir uns nach dem ersten Rundgang im Café ein leckeres teures Stück Kuchen und Capuccino mit toller Aussicht. Dann machte Bernd noch einen zweiten Rundgang, um den Sonnenuntergang ohne Fensterscheibe zu knipsen.
 
Sa 18.10.
Letzter Tag Müzekarte, also zum Archäologischen Museum, das auch wirklich sehr umfangreich war: Altorientalisches, Ägyptische Mumien, Material aus Troja und Ephesus...
Danach besuchten wir noch eine frei zugängliche Galerie neben dem Hypodrom, aßen Mittag, waren noch kurz auf dem großen Basar und sind dann nach Hause zum Nachmittagskaffee mit leckeren Kuchenstückchen.

16. 10.2014
Bis hierher sind es Bilder der Hagia Sofia





                                                                        Topkapi Palast


 Teilaspekte des Topkapi Palast

17.10.2014
























                                                           Istanbuler Zisterne

Theresia auf dem Galata Turm im Hintergrund  die Hagia Sopfia



                                               Istanbul in den Abendstunden

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Di und Mi 14. und 15.10. Zwei Tage am Hafen von Istanbul

Wir sollten morgens um 9 am Hafen sein. Das hieß, uns um 8 mit dem Auto auf den Weg machen. Es sind zwar nur 34 km, aber bei dem Verkehr hier weiß man ja nicht wie schnell man durchkommt. Und tatsächlich waren wir genau um 9 erst da. Trafen dort den Kontaktmann unseres Spediteurs, der leider kein Englisch sprach und der uns mit dem Auto zu einem Warteplatz führte. Wir räumten noch die letzten Kleinigkeiten im Wagen zusammen und dann hieß es Warten. Da es nicht so richtig warm war und außerhalb des Autos nicht ansprechend, blieben wir im Auto sitzen. Zwischendurch brachte uns ein Arbeiter einen Tee, aber ansonsten passierte nicht viel. Als sich nach zwei Stunden immer noch nichts getan hatte, riefen wir den Spediteur an, um nachzufragen. Er erklärte uns, dass der Container erst in 30 Minuten bereit sei. Kurz darauf wies man uns den Weg zum Container und Bernd fuhr rückwärts herein. Da er schlank ist, kam er auch durch die Fahrertür  wieder heraus.

 Dann musste die Batterie noch abgeklemmt werden, damit es keinen Kurzschluss während der Überfahrt gibt. 
Klappe zu und ab die Post
ganz oben in der Mitte
Nun wurde uns mitgeteilt, dass wir noch bis 4 Uhr beim Zollgebäude warten sollten, um unsere Papiere entgegenzunehmen. Da ich Hunger hatte (wir hatten morgens im Apartment nur schnell Kaffee getrunken), gingen wir einfach in die Betriebskantine und aßen Mittag. Und dann warteten wir wieder. Um vier kam dann der Typ und erzählte uns, wir sollten am nächsten Tag noch einmal wiederkommen. Grrrrrr


Er setzte uns in ein Taxi, mit dem wir zum Flughafen fuhren, der auf halber Strecke zu unserer Unterkunft lag. Wir hatten gesehen, dass wir von dort die Metro nehmen können. Damit und mit der Straßenbahn gelangten wir dann völlig erschöpft zum Apartment. 
Am nächsten Morgen nochmal zum Hafen. Diesmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zwei Mitfahrer halfen uns sehr nett, den richtigen Weg zu finden, denn ein Metrobus fährt noch näher an den Hafen, so dass wir nur ein kurzes Stück mit dem Taxi fahren mussten. Waren aber erst um 11 verabredet. Und wieder verbrachten wir die meiste Zeit am Hafen mit Warten (hatten uns schlauerweise diesmal etwas zu lesen mitgenommen). Der Container war inzwischen schon verplombt, musste aber noch einmal geöffnet werden, weil sie vergessen hatten, die Fahrgestellnummer zu überprüfen. Und bis wir die Papiere in der Hand hatten, war es halb drei. Es ging aber wieder erst dann schneller, als Bernd unseren Spediteur angerufen hatte. Das Schiff startet erst nächste Woche und wird dann am 5. oder 6. November in Mumbai eintreffen. So sind wir jetzt über drei Wochen ohne Auto.Ohhh plärrr.