Dienstag, 10. Februar 2015

So 1.2. bis Do 5.2. Besuch in der Loyola School


So ganz ohne Schule kann ich mir das Leben ja nicht vorstellen. Daher besuchten wir in Trivandrum eine Schule, die von dem Jesuitenpater Syriac P. vor einigen Jahren gegründet wurde. Wir wurden empfangen wie die Könige, da meine Schwester sich an der St. Ansgar Schule in Hamburg sehr intensiv darum kümmert, dass die Schule finanziell unterstützt wird. 
Bernd und ich wurden, als wir am Montag morgen in der Schule ankamen, gleich von vielen Kindern belagert und auf Englisch ausgefragt, denn (wohl anders als an staatlichen Schulen) wird großer Wert darauf gelegt, dass die Schüler außer im Malayalam-Unterricht nur Englisch sprechen.
Um 9 in der Assembly wurden lauthals aus 800 Kehlen Lieder gesungen, u.a. Song of Joy (Freude schöner Götterfunken), teilweise begleitet von Trommel- und Trompetenband, und gemeinsam gebetet, und natürlich wurden wir sehr herzlich begrüßt und Schüler, die uns gerade vorher noch interviewt hatten, präsentierten dann der Schulgemeinschaft etwas über unsere Reise und unsere Töchter. Es war schon  ganz anders als an unseren Schulen, wie diszipliniert die Schülerinnen und Schüler da standen, in Reih und Glied, und immer auf die Sprechenden gehört haben. Als es doch einmal unruhig wurde, sagte der Pater "Talk, talk, talk", dann redeten alle, und nach einer Minute sagte er "5,4,3,2,1", und dann waren alle still. Uns zu Ehren sang eine Gruppe "Die Vogelhochzeit". Pater Syriac hatte den deutschen Text den Schülern auf Malayalam aufgeschrieben. Wir haben uns artig bedankt, und nach dem letzten Lied, das die Treue zum Land zum Thema hatte, gingen alle Schüler in ihre Klassen. Die Lehrerinnen (es sind wirklich ausschließlich Ladies) blieben noch im Kreis stehen und dankten Gott für ihren Lebensweg und beteten um Beistand bei ihren heutigen Aufgaben in der Schule. 

Ich habe vormittags mit einigen Klassen gesungen, u.a. "Freude schöner Götterfunken" auf deutsch, und mich mit den Schülern auf Englisch unterhalten. Und habe mir von ihnen  die Zahlen von 1-10 auf Malayalam beibringen lassen. Endlich wieder Schule!
Bernd blieb am Auto auf dem Schulhof, hat dort gelesen und war in den Pausen immer belagert, zunächst hauptsächlich von Jungs, aber später kamen auch die Mädchen an.
Nachmittags sind wir mit Father Syriac
in der näheren und etwas weiteren Umgebung herum gefahren, zuerst zum Elefantenpark

und dann besuchten wir mehrere seiner Schüler- und Lehrerfamilien. Die Kinder wurden vorgeführt, waren teils sehr schüchtern, teils sehr aufgeschlossen uns gegenüber. Vielleicht wurden aber auch wir vorgeführt ;) Ein Mädchen aus einer Hindufamilie hat uns einen traditionellen Tanz vorgeführt, was schon sehr gekonnt aussah. In einer christlichen Familie tagte gerade eine Frauen Prayer Group. Bei der letzten Familie bekamen wir Abendbrot, ansonsten wurde uns immer Tee und z.T. Gebäck oder Obst angeboten. Es war schon sehr toll, dass wir hier die Möglichkeit bekamen, ein bisschen Alltag in den Familien zu erleben und mit den Menschen, die sehr gastfreundlich sind, ins Gespräch zu kommen.
Am letzten Nachmittag gab es eine Präsentation von verschiedenen, vor allem traditionellen Tänzen und ein Mädchen hat sehr inbrünstig die "I have a dream"-Rede vorgetragen. Beeindruckend! Und alles "to the honour of Theresia und Bernd".
Der Abschied fiel nicht leicht, es war schon fast wie Familie, aber wir müssen ja noch mehr von Indien "abarbeiten".












1 Kommentar:

  1. Darf ich das in unserer Schule aushängen? Der Bericht motiviert unsere Schüler sicher!

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