Freitag, 13. Februar 2015

Mi 11.2. Besuch beim Künstler

Wir haben gestern gerade eine Mail bekommen, in der stand, ob wir denn überhaupt noch weitere Eindrücke aufnehmen können. Ich glaube schon, wenn auch eine gewisse Abgeklärtheit nach dem zweiten Tempel an

einem Tag eintritt und man einen Tag später wieder einen Tempel besucht, der eigentlich nicht viel anders aussieht als die vorherigen. Wenn möglich machen wir Photos oder kleine Clips und wenn wir die Photos dann Zuhause aufarbeiten, werden wir doch die einen oder anderen Eindrücke vertiefen können.




Nach unserem dritten Unfall, und der unerträglichen Einstellung der indischen Autofahrer, regellos schnellstmöglich ans Ziel zu kommen, dabei aber nur bescheidene Fahrkenntnisse aufzuweisen, tritt bei mir an einem Tag wie heute doch schon mal der Gedanke auf - was will ich hier eigentlich?
Doch dann haben wir wieder, so wie gestern abend, eine Begegnung mit netten und freundlichen Indern, wo es Spaß macht, sich mit ihnen auszutauschen. Wir lernen jeden Tag neue Menschen kennen, die uns helfen auch ohne gleich die Hand aufzuhalten. Solcherart von Begegnungen bauen einen dann wieder auf und machen stark und neugierig auf weitere Abenteuer.


Einer der Sicherheitsleute bot an, uns in den Tempel zu begleiten. Was toll war, denn er schleuste uns  an den Massen von Besucher schnell überall durch und erklärte uns alles. Dieser Tempel, der der Göttin ... gewidmet ist, die unserer Mutter Gottes Maria entspricht, wird von vielen Pilgern besucht, die sich Heilung bei Gebrechen erhoffen. Sein Angebot, uns auch die Tempel in Trichy zu zeigen, nahmen wir gerne an. Im Srirangartempel war aber das Innere für Nicht-Hindus nicht zugänglich. Aber das Äußere war schon interessant genug. Und anstatt noch einen dritten Tempel anzusehen führte er uns zu einem Bekannten, einem der besten Instrumentenbauer, der uns sein Atelier zeigte. Witzigerweise hatte er ein deutsches Buch da, das vom Völkerkundemuseum in Berlin herausgegeben worden war, und in dem es um den Bau von indischen Saiteninstrumenten ging. Sein Vater und auch er selbst war dort abgebildet und ihre Tätigkeit genauestens beschrieben.






Und nun hatten wir heute doch keinen unfallfreien Tag. Diesmal bin ich gefahren, bzw. habe ich gestanden und an einer enger werdenden Straße einem Laster den Vorrang gelassen. Der hat aber mit seinem Heck unseren rechten provisorischen Außenspiegel abgefahren. Wir hielten dann neben ihm vor einer großen Kreiskreuzung, die von Polizisten geregelt wurde. Bernd stieg aus, um ihn zur Rede zu stellen. Der Fahrer winkte aber wieder nur ab. Das kennen wir ja schon. Ein Mopedfahrer, der neben mir hielt, gab den Tipp, den Polizisten auf der Kreuzung Bescheid zu sagen, was Bernd auch tat. Und so musste der LKW-Fahrer an den Rand fahren und wir hinterher. Der Polizist nahm alles auf, und dann folgte wieder die Frage, was nun passieren sollte. Wir bestanden darauf, dass der Spiegel ersetzt wird, natürlich nicht mit Originalteil, das wussten wir ja schon. Der Fahrer sagte, er sei ein armer Mann, und plötzlich tat es ihm Leid und er bat um Entschuldigung, er hatte aber keine Idee, wie er es wieder gut machen konnte. Es war auch noch jemand mit ihm gefahren. Und plötzlich tauchte noch ein dritter Mann auf, der Besitzer des LKWs. Der nahm alles in die Hand und wollte uns einen neuen Spiegel besorgen. Wir mussten fast eine Stunde darauf warten. Dann wurde er gemeinschaftlich von allen irgendwie mit einem Band am alten Gehäuse angebunden und wir konnten endlich weiterfahren, allerdings ohne den Spiegel benutzen zu können. Er muss noch von Bernd morgen befestigt werden.

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